Anpassungsdruck und Selbstbehauptung
Der Schott-Verlag im ‘Dritten Reich’.
Musik & Zeitgeschichte – Band 1
88 Seiten, Paperback, Abbildungen.
ConBrio-Verlag CB 1288, Regensburg 2020. ISBN: 978-3-940768-88-9, € 19,90
Die Machthaber des ‚Dritten Reiches‘ wollten mit dem politischen Umbruch eine kulturelle Revolution verbinden. Bewährte Einrichtungen lösten sie entweder auf oder zwangen sie zur Gleichschaltung. ‚Säuberungen‘ fanden auch im Deutschen Musikalien-Verleger-Verein statt, der ‚Nichtarier‘ aus dem Vorstand ausschloss und durch NSDAP-Mitglieder ersetzte. Auch der 1770 gegründete Schott-Verlag sah sich zur Anpassung gezwungen.
Dennoch hielten seine Inhaber Ludwig und Willy Strecker so lange wie möglich auch an verfemten Autoren wie Ernst Toch und Fritz Kreisler fest. Besonders nachhaltig setzten sie sich für Paul Hindemith ein, dessen Werke vom Aufführungsverbot betroffen waren. Bis zum bitteren Ende arbeitete der Schott-Verlag an der Entwicklung eines neuen Repertoires.
Mit dieser Publikation, die bislang unbekannte Quellen einbezieht, startet der ConBrio Verlag eine neue Buchreihe, welche Aspekte des Musiklebens aus dem Kontext der Zeitgeschichte untersucht und darstellt.
Buchempfehlungen
Tagesspiegel
250 Jahre Schott-Verlag: Gute Noten, schlechte Noten,
Frederik Hanssen, 05.08.2020
Zwischen Anpassung und Selbstbehauptung: Albrecht Dümling untersucht die Rolle des Musikverlags Schott im „Dritten Reich“
das Orchester
Der Schott-Verlag im „Dritten Reich“
Roland Dippel, 11-2020
„Albrecht Dümling untersucht in seiner lesenswerten Darstellung die Strategien der Schott-Inhaber Ludwig Strecker jun. (1883–1978) und Willy Strecker (1884–1958) während des Nationalsozialismus. […] Detailliert beschreibt Dümling die komplizierten Verflechtungen des Schott-Verlags zwischen Politik und unternehmerischem Kalkül, zum Beispiel bei der schließlich doch nicht erfolgten Übernahme des österreichischen Musikverlags Universal Edition.“